Kiesgegner bündeln Kräfte
VON SEBASTIAN LATZEL - zuletzt aktualisiert: 12.03.2013
Isselburg (RP). "Isselburg 21" und andere Initiativen bereiten ein Interregionales Bürgerforum mit Fachleuten vor.
Beim Thema Auskiesung wollen die Bürgerinitiativen die ganze Region in den Blick nehmen. Foto: Endermann
Beim Widerstand gegen Abgrabungen hat Kirchturmdenken keinen Platz. Da sind sich die hiesigen Bürgerinitiativen einig. "Wenn man die Region aus der Luft sieht, erkennt jeder, wie eng die Flächen aneinander liegen. Es wird Zeit, als Region zu denken, nicht jede Kommune für sich", sagt Michael Kempkes, Vorsitzender der Bürgerinitiative Isselburg 21.
Verbindungen zu den Initiativen in der Nähe – "Eden" in Rees und "Dinxperwick" an der Grenze – gab es schon länger. Jetzt wollen Kiesgegner bei einer großen Veranstaltung gemeinsam an die Öffentlichkeit gehen. "Mit diesem Abschied vom Kirchturmdenken sind wir der Politik schon einen Schritt voraus. Die befasst sich nur mit ihrem Stadtgebiet", meint Kempkes.
Um auch die "Entscheider", wie Kempkes sie nennt, für die gesamte Region zu sensibilisieren, organisieren die drei Initiativen jetzt gemeinsam ein Interregionales Bürgerforum am 21. März ab 19 Uhr im PZ der Strombergschule. "Dazu haben wir hochkarätige Referenten eingeladen, die sich intensiv mit dem Thema Kiesabbau befassen werden", so Dr. Leo Rehm von Eden.
Ganz praktisch soll es werden, wenn Dr. Helmut Spoo etwa davon berichtet, welche Recycling-Möglichkeiten es beim Beton gibt. So könnten dabei Kies und Zement zurückgewonnen werden.
Auch um die ökologischen Auswirkungen soll es gehen, um die Folgen für Arbeitsplätze in der Landwirtschaft oder das Trinkwasser. "Uns geht es darum, einiges klarzustellen, was von Seiten der Kiesindustrie immer behauptet wird", sagt Kempkes. Die Unternehmen stellten die Auswirkungen beschönigend da. Es sei von "Landschaftsgestaltung" die Rede, doch davon könne nicht die Rede sein. Die Baggerseen seien ein Nebenprodukt, die Flächen für immer verloren.
Eingeladen sind neben den Bürgern auch Politiker, Bürgermeister und Landräte. Zugesagt hat bereits ein Staatssekretär aus dem Umweltministerium.
Quelle: RP/rl