Geldern
Adalbert Niemers vom Naturschutzbund hat mit der Prognose ein Problem. Der Naturfreund machte in der jüngsten Sitzung des Naturschutzbeirats darauf aufmerksam, dass die Fläche in einem EU-Vogelschutzgebiet liegt und wertvolle Kulturlandschaft vernichtet werde. Da ohnehin der Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen in der Region groß ist, wird der Nabu dem Projekt kaum zustimmen. Fachbereichsleiter Hermann Reynders ließ jedoch keinen Zweifel daran, dass die Abgrabung, so wenig man sie grundsätzlich wolle, mit Blick auf die Kompensationen kaum zu unterbinden sei.
25 Millionen Tonnen Sand und Kies sollen im derzeit vorrangig als Acker genutzten Boden zwischen dem Dorf Esserden und dem Rhein verfügbar sein. Auf der anderen Seite des Flusses werden die Bewohner von Hönnepel, Niedermörmter und Reeserschanz im Falle der Umsetzung der Pläne die Abgrabung vor Augen haben. Vermutlich würde 18 Jahre lang gebaggert, insgesamt stünde eine Betriebsdauer von 25 Jahren an. Der Abtransport der Mineralien würde mit Binnenschiffen erfolgen, die Aufbereitung durch eine landgestützte, nicht unmittelbar mit dem Rhein verbundene Anlage. Die späteren Seen und Randbereiche sollen dem Artenschutz und teilweise der naturnahen Erholung dienen. Den Wildgänsen, denen Wiesen weggenommen werden, soll eine Ersatzäsungsfläche angeboten werden.