Grüne fordern: Baggerlöcher verfüllen
(RP) Bei den Kiesabgrabungen im Stadtgebiet von Hamminkeln ist das Maß voll. Diese Botschaft ging von der Mitgliederversammlung der Grünen am Dienstagabend in der Gaststätte Kamps aus. Dort zeigte Dr. Leo Rehm von der Reeser Bürger-Initiative EDEN anhand von Luftbildern die „Seenplatte“, die durch die Gewinnung des Rohstoffs entstanden ist. Der Film habe deutlich vor Augen geführt, „dass wir unsere Heimat verramschen“, sagte Johannes Flaswinkel, Fraktions-Sprecher der Grünen im Rat. Für den Ortsverein stellte Kirsten Haße fest, es dürfe keine weiteren Abgrabungen in Hamminkeln geben.
„Wir müssen deutlich auf die Bremse treten“, so Flaswinkel. Die Kiesindustrie müsse ihren Bedarf nachweisen und ihre Absatzmärkte nennen, forderte er. Zu überlegen sei, die Aussagen dann mit eigenen Gutachten zu überprüfen.
Rheinbraun macht’s vor
Der Sprecher der grünen Ratsmitglieder kündigte eine weitere Forderung für die künftigen politischen Beratungen an: „Die Bezirksregierung und andere Behörden sollen darauf hinwirken, dass die Löcher wieder verfüllt werden, damit sie der Landschaft wieder zur Verfügung stehen.“ Rheinbraun zeige, dass das möglich sei, so Flaswinkel. Die Kosten dafür sollte nach seiner Auffassung die Kiesindustrie übernehmen. Die Verfüllung würde den Kies um rund 40 Prozent teurer machen, sagte Flaswinkel. Die Folge wäre „ein verantwortungsvollerer Umgang mit den Rohstoffen“.
Die aktuelle Wunschliste der Kiesindustrie für Hamminkeln hält Flaswinkel für „zu üppig“, obwohl sie inzwischen deutlich zusammengestrichen wurde. „Wir verlagern die Verhältnisse von der Rheinschiene bei Rees und Bislich ins Hinterland. Das kann es nicht sein“, betonte er. Wie berichtet, hat die Stadt nun drei Monate Zeit, sich zu der Liste zu äußern.
Flaswinkel lobte ausdrücklich den Dezernenten Hans-Georg Haupt. Der habe für den interfraktionellen Arbeitskreis kurzfristig eine Sitzung anberaumt, um keine Zeit zu verlieren. Das Gremium kommt am 20. Juni unmittelbar vor der Ratssitzung zusammen.