Treffen der Kiesgegner
Das Reeser Unternehmen Holemans bekommt nicht nur Gegenwind bei seinen
Projekten am Niederrhein. Auch bei einer geplanten Auskiesung in Osnabrück
gibt es Proteste. Die Gegner kommen am Samstag nach Rees.
von Sebastian Latzel
Der Widerstand gegen weitere Auskiesungen hat am Niederrhein in den letzten
Jahren zugenommen. Auch die Bezirksregierung weist nur noch sehr restriktiv
Flächen aus, in Rees gibt es bekanntlich einen Ratsbeschluss gegen neue Auskiesungen.
Kein Wunder also, dass die Flächen für die Unternehmen knapp werden. Längst
orientieren sie sich daher auch in anderen Regionen. Die Firma Holemans etwa ist
als Junior-Partner bei einer Auskiesung in der Nähe bei Köln eingestiegen. In der Nähe
von Osnabrück hofft das Unternehmen auf die Genehmigung einer großen Fläche,
die Holemans dann in Eigenregie abbauen würde. „Auch wir werden uns in der weiteren
Umgebung orientieren müssen“, hatte Holemanns-Geschäftsführer Michael Hüging-
Holemans bereits öfters betont.
Angst vor LKW-Belastung
Doch es scheint so, als sei auch die Genehmigung von Auskiesungen fern des Niederreheins
kein Selbstläufer. In Hunteburg, wo Holemans auskiesen will, hat sich nämlich Widerstand
formiert. Hier befürchten die Bürger, dass es Schäden an der Moorlandschaft durch die Kies-
bagger geben könnte. Viele Hunteburger haben zudem offenbar Angst, dass es zu zusätzlichem
LKW-Verkehr kommen könnte. Eine Bürgerinitiative hat sich formiert, die auch schon die Politik eingeschaltet und mehr als 1000 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt hat. In
einem Schreiben an Wirtschaftsminister Jörg Bode fordert die Initiative eine Entlastungsstraße als Ausgleich für den LKW-Verkehr. Außerdem soll es keinen Verkauf von Flächen aus dem Kiesgebiet an die Holemans-Gruppe geben.
Unterstützung hat man sich aus Rees geholt. Dr. Leo Rehm von EDEN informierte die Kiesgeger in Niedersachsen über die Situation in Rees. Und jetzt wollen sich die Niedersachsen selbst ein Bild vor Ort machen. Am Samstag werden sie in Rees erwartet,
wo sie mit Vertretern von EDEN zusammentreffen werden. „Sie wollen sich vor allem die
Flächen ansehen, die wir in unserm Kiesfilm dokumentiert haben“, erläutert Rehm. Dieser
Film zeigt aus der Luft die Seenlandschaft zwischen Wesel und Emmerich.
Die Bürgerinitiativen treffen sich zunächst in der Gaststätte Tillmann. Hier werden sie auch von Bürgermeister Christoph Gerwers begrüßt. Einen offiziellen Empfang im Rathaus gibt es
allerdings nicht.
RP v. 19.08.11
Redakteur Sebastian Latzel