Pressemitteilung von EDEN e.V. Rees
zum Thema „Reeser Meer“
Die Stadt Rees und ihre Vertreter versuchen nun schon seit ca. 40 Jahren auf dem Abgrabungsgelände rund um das „Reeser Meer“ eine touristische Folgenutzung zu entwickeln. Das ist im Prinzip auch sinnvoll und gut so. Schließlich will man doch den durch die Abgrabung entstandenen Baggerlöchern einen ökonomischen Mehrwert für die Gesellschaft abringen. Viele Pläne sind in all den Jahren entwickelt und vorgestellt worden und letztendlich doch gescheitert. Selbst das Vorzeigeprojekt „Bad Himmelblau“, das sogar als Begründung für die Genehmigung für die „Norderweiterung“ diente, scheiterte kläglich. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass „Bad Himmelblau“ wohl nur ein Luftschloss war und nur als Vehikel für eine weitere Abgrabung dienen sollte. Alle touristischen Konzepte zur Folgenutzung gehen doch offensichtlich an den Realitäten des Marktes vorbei. Das weiß offensichtlich auch die Kiesindustrie. Sie „begleitet“ doch nur nach eigenen Angaben die touristische Entwicklung – eine finanzielle Beteiligung in die von ihr angedienten Projekte hat sie bisher nicht angestrebt.Das wäre doch ein erster Schritt zur Umstrukturierung ihrer Betriebe; aber sie weiß wohl, warum sie das nicht tut.
Jetzt soll der Freizeitpark in der Größe massiv zurückgestuft werden. Vielleicht ist das sinnvoll. Aber braucht man für so viel weniger Freizeitparkbewohner dann noch den aus mehreren Gründen höchst umstrittenen Durchstich der „Haffen’schen Landwehr“? Und, die NKSB hat doch eigentlich gar kein Interesse den Durchstich durchzuführen.
Der Preis dafür soll nun eine Abgrabungserweiterung der „Haffen’schen Weiden“ sein. Dem steht aber der Ratsbeschluss des Reeser Stadtrates entgegen, keine weiteren Abgrabungen auf Reeser Gebiet zuzulassen. Also wird das Projekt einen anderen Namen bekommen: Anlegen einer Flutmulde zur Verbesserung des Hochwasserschutzes!
Spätestens nun wird ein ernsthafter Hochwasserschutz ad absurdum geführt- sollte das so kommen. Hochwasserschutz ist ein sehr bedeutendes Thema. Es ist nicht geeignet, als Vehikel für eine Abgrabungsgenehmigung missbraucht zu werden. Die Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel. Der Deichverband „Bislich-Landesgrenze“ wäre schlecht beraten, dieses Spiel mitzumachen.
Unter welchem Namen auch immer eine Abgrabungserweiterung angestrebt wird, es gibt einen Ratsbeschluss, der nicht zulässt, auch nur einen Quadratmeter weitere Abgrabung in Rees zuzulassen. Sollte der Rat diesen Beschluss unterlaufen, wird es massive Proteste aus der Bevölkerung geben.
Was veranlasst die Stadtverwaltung, die neuen Pläne, die das „Reeser Meer“ betreffen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit voranzutreiben? Soll etwa die Öffentlichkeit getäuscht und vor vollendete Tatsachen gestellt werden? Transparenz und Ehrlichkeit wären hier angebracht.
EDEN e.V. Rees Rees, 24. Februar 2011
Dr. Leo Rehm (Sprecher)
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