Eden: „Reeser Welle hat keine Chance“

„In den letzten Jahren wird immer mehr Menschen bewusst, dass es so nicht weitergehen kann, dass der Niederrhein nicht mehr wie bisher die ganze Welt mit Kies und Sand versorgen kann.“

Das schreibt Heinz van Laak, Vorsitzender des Vereins Eden. Und stellt dazu einige kritische Fragen, beispielsweise: „Wem gehören eigentlich die Boden-
schätze Kies und Sand, die einige wenige zu ihrem eigenen wirtschaftlichen Vorteil und zum erwarteten künftigen wirtschaftlichen und ökologischen Nachteil für die Gesamtgesellschaft ausbeuten ?“ oder „Wie müssen z.B. für die Zukunft die unmittelbaren und mittelbaren Kosten mit eingerechnet werden, die eine Abgrabung für Mensch und Natur in der jeweiligen Umgebung und im Naturhaushalt verursacht, Stichwort Opportunitätskosten ?“

Statt sich der Realität zu stellen, versuchten die Kiesfirmen mit Charmoffensiven und groß angelegten Publikumsveranstaltungen die Fakten zu vernebeln, fährt van Laak fort. Sie schreckte nicht einmal davor zurück, mit Arbeitsplatzverlust zu drohen. „Dabei werden doch durch den Kiesabbau langfristig alleine in der Landwirtschaft dauerhaft mehr Arbeitsplätze abgebaut als die Kiesindustrie selber unterhält“, zitiert van Laak aus dem Tagungsband (S. 54-57) zum Interregionalen Bürgerforum zum Kiesabbau vom 21.März 2013 in Isselburg.

Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen hat es laut Eden die Kiesindustrie verpasst – auch im Hinblick auf die Verantwortung für ihre Mitarbeiter – neue Wege zu beschreiten z.B. Möglichkeiten des Recyclings auszuschöpfen.

Nun steht die Reeser Welle im Raum, Eden sieht keine Chancen für eine Genehmigung und nennt dafür zwei Gründe: „1. Das geplante Abgrabungsgebiet liegt genau über der „Krefelder Rinne“ , einer Kiesschicht mit einer Decke von ungefähr 40 Metern bis zum Urboden. Das heißt, dass es nicht möglich sein wird, über solch eine Distanz eine problemlose Grundwasserdichtung zum Ortsteil Esserden hinzubekommen. 2. Das beabsichtigte Abgrabungsgebiet liegt im Ganzen genau in einem wichtigen Europäischen Vogelschutzgebiet. Eine Genehmigung wäre aus diesem Grund juristisch erfolgversprechend angreifbar.

Heinz van Laak, 1. Vors. Eden zur Reeser Welle

NRZ Emmerch Rees v. 05.09.14